Mobile App Testing: Reale Endgeräte vs. Emulation/Simulation

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

23. Februar 2022

 

Mobile Apps sind aus der Softwarelandschaft nicht mehr weg zu denken. Im eCommerce Bereich steigern sie signifikant die Umwandlungsrate. Gegenüber Desktopwebseiten ist diese bei Apps 1,5 mal höher und gegenüber mobilen Webseiten sogar 3 mal so hoch. Auch bieten Apps eine deutlich höhere Retentionsrate als ihre rein webbasierten Gegenstücke.

Dem gegenüber stehen die vergleichbar hohen Kosten für Entwicklung und insbesondere Wartung einer eigenständigen App. Die schier unüberschaubare Anzahl an Endgeräten mit unterschiedlichen Betriebssystemen und Versionen stellt die Entwickler und Tester vor große Herausforderungen. Zu Beginn und während der Entwicklungsphasen gibt es verschiedene Möglichkeiten die App auf die unterschiedlichen Geräte der Endnutzer abzustimmen und zu optimieren. Insbesondere beim Testen der Apps und der zugehörigen Infrastruktur ergeben sich hier unterschiedliche Anforderungen, die verschiedene Herangehensweisen erfordern.

 

Emulation/Simulatoren

Sowohl bei Simulatoren als auch bei Emulatoren handelt es sich um virtuelle Geräte. Emulatoren stellen die Hardware und/oder das OS der Endgeräte möglichst genau nach, wohingegen Simulatoren lediglich das Verhalten des Gerätes nachstellen. In beiden Fällen lassen sich die Systemparameter wie Auflösung, Pixeldichte etc. meist einstellen. Auch lassen sich Emulatoren und Simulatoren häufig recht leicht in die Entwicklungsumgebungen einbinden und sind weniger kostenintensiv als reale Endgeräte.

 

Reale Endgeräte

Es gibt Situationen, die sich nur auf realen Endgeräten nachstellen lassen. Eine Emulation wird in den meisten Fällen nicht alle Umgebungsparameter von realen Endgeräten erfassen können. Dies betrifft insbesondere Hardwarenahe Parameter, wie Kamera, Ladezustand, Empfangsstärke/Qualität etc. Es besteht auch die Möglichkeit Apps auf realen Endgeräten über eine Cloudlösung zu testen. Dies kann helfen, die ansonsten recht hohen Kosten für ein eigenes Device-Lab zu senken.

 

Welche Variante ist also die Beste?

Wie so oft lässt sich hier keine eindeutige Antwort finden. In den frühen Entwicklungsphasen und z.B. beim rapid Prototyping  bieten sich Emulatoren/Simulatoren besonders an. Auch für erste funktionale Tests sind sie meist ausreichend. Jedoch sollte auch zu Beginn der Testkonzeptionierung in Betracht gezogen werden, dass im weiteren Verlauf Tests auf realen Geräten durchaus zum Thema werden können. Bei Kompatibilitätstests sind cloudbasierte reale Endgeräte eine gute Wahl. Die meisten Anbieter bieten hier eine Standardsuite an, welche die meistgenutzten OS-Versionen und populärsten Gerätehersteller abdeckt. Spätestens bei Performancetests sind reale Endgeräte jedoch nahezu unabdingbar und bei funktionalen Systemtests den virtuellen Lösungen überlegen. Die meisten populären Testautomatisierungstools bieten Möglichkeiten der Anbindung von Emulatoren, Simulatoren, Device Clouds und realen Endgeräten, jedoch sollte man darauf achten, die Stärken der unterschiedlichen Verfahren an den richtigen Stellen auszuspielen.

 

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